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OSTERN KULINARISCH
Ostern hat seine Wurzeln im heidnischen Frühlingsfest. Man feierte das zunehmende Licht im Frühling, die wiederkehrende Fruchtbarkeit, das Erwachen der Natur und den Neubeginn. Rund um diese Symbolik sammelten sich Rituale, die bis ins heutige Zeitalter weiter getragen wurden. Im Zusammenhang mit Ostern ist desöfteren auch von Ostara die Rede, einer germanischen Frühlingsgöttin, die im Frühjahr verehrt wurde.
Ostern ist das höchste Fest im christlichen Krichenjahr. Das Osterfest als solches beginnt am Karsamstag mit dem Hochamt der Auferstehung Christi in der Kirche. Dort findet auch die "Fleischweihe" statt. Traditionell wird der Osterschinken, zusammen mit Brot (auch Osterschinken im Brotteig), gefärbten, hartgekochten Eiern, Kren (Meerettich) und einer Flasche Wein geweiht (gesegnet). Nach der Messe, die am Abend stattfindet, wird mit der Osterjause, dem Anschneiden des Osterschinkens, das Ende der Fastenzeit und der Beginn des Osterfestes gefeiert. Mit den geweihten Speisen soll man angeblich ein Stück „Seligkeit“ zu sich nehmen.
Das Ei gilt seit Jahrtausenden als Sinnbild neuen Lebens und als Symbol der Fruchtbarkeit. Auch der Hase steht für Fruchtbarkeit, bekannt auch als Begleiter der Fruchtbarkeitsgöttin Ostara. Nach der eierlosen Winterzeit fangen die Vögel und Hühner wieder an, Eier zu legen – ein weiteres Zeichen, das der Frühling einzieht. Daraus entstand angeblich auch der Brauch des Eiersuchen. Da die Hühner damals frei herumliefen, legten sie natürlich auch ihre Eier irgendwo ab. Damit die Menschen die Eier nutzen konnten, mussten sie somit danach suchen.
Eine andere Annahme besagt, dass das Verschenken von Eiern eine heidnische Tradition zu Ostara war und von der Kirche unter Strafe gestellt wurde. Um nicht erwischt zu werden, wurden die Eier nicht mehr persönlich übergeben, sondern auf Feldern versteckt. Familie und Freunde mussten die Eier suchen gehen. So gesehen das, was wir heute auch noch zu Ostern machen.
Wie man darauf kam, dass der Osterhase die Ostereier bringt, ist unbekannt. Zuvor waren es auch andere Tiere wie Fuchs oder Storch. Vermutlich lässt sich der Zusammenhang in der Symbolik der Fruchtbarkeit sehen, mit dem sowohl der Hase als auch das Ei in Verbindung steht.
Das Verschenken von Ostereiern ist ein weit verbreiteter Brauch. Die Tradition vom Eierfärben geht bis ins Mittelalter zurück. Gefärbt wurden die Eier bis ins 20. Jahrhundert hinein überwiegend nur in der Farbe Rot – die Farbe des Lebens und der Fruchtbarkeit. Eine pragmatische Theorie des Färbens von Eiern beruht darauf, dass während der Fastenzeit keine Eier gegessen werden durften. Um sie haltbar zu machen, wurden die Eier hart gekocht. Um diese später von den rohen Eiern unterscheiden zu können, wurden sie mit Pflanzenteilen eingefärbt.
Ein weiterer Brauch sind auch die Osterfeuer – Frühlingsfeuer, sie dienten zum endgültigen Austreiben des Winters, zum Begrüßen des Frühlings und der Sonne. Zugleich hoffte man mit dem Feuer auf gute Ernten. Im Christentum soll es an die Auferstehung Christi erinnern. Entzunden werden die Osterfeuer in den Abend- und Nachtstunden am Karsamstag. Dabei versammeln sich Nachbarn und Freunde um das meist meterhohe Holzfeuer, blicken in die Flammen und wärmen sich daran.
Ich wünsche allen meinen Besuchern ein Frohes Osterfest!
[Quellen: Steirische Spezialitäten, Servus TV, frischgekocht.at] [Fotos: Pixelio, Iss-Xund!, Steirische Spezialitäten, frischgekocht.at]
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OSTEREIER - NATÜRLICH GEFÄRBT
Heute werden im Handel viele Farben und Farbmischungen angeboten. Einige synthetische Eierfarben enthalten jedoch gesundheitlich bedenkliche Stoffe, die Allergien oder Pseudoallergien auslösen können.
Haben Sie schon mal probiert die Eier mit natürlichen Pflanzenfarben zu färben? Die Natur hält so einiges bereit in ihrer Farbkiste. Folgende Farben können Sie aus natürlichen Quellen gewinnen:
Grün: Spinat, Brennnesselblätter
Gelb: Kurkuma
Orange: Karotten
Rot: Rote Rübe
Violett und Blau: Heidelbeersaft, Holunderbeerensaft
Braun: Zwiebelschalen, Kaffee
Zum Färben alte Töpfe oder Gläser vorbereiten und die Pflanzenteile in kaltem Wasser ansetzen. Pro Liter Wasser werden z.B. rund drei Handvoll Zwiebelschalen, 250 g Spinat oder Rote Rübe benötigt. Den Sud jeweils ca. 30 Minuten kochen lassen, dann durch ein Sieb laufen lassen und mit einem Schuss Essig versetzen, damit die Naturfarben besser auf den Eierschalen halten.
Sie können auch vorab die gekochten, kalt abgeschreckten Eier mit einem in Essig getunkten Schwämmchen kurz abreiben. Dann die Eier ins natürliche Farbbad legen und einige Minuten ziehen lassen, bis sie die Farbe gut angenommen haben.
Die Intensität der natürlichen Pflanzenfarbstoffe ist geringer als die von synthetischen Farbmischungen. Kräftigere Farbergebnisse erzielen Sie generell mit weißen Eiern. Schöne Effekte und Abdrücke ergeben sich, wenn Sie die Ostereier mit Gras oder Blüten umhüllen, diese z.B. mit alten Strumpfhosen fixieren und dann in das Farbbad einlegen.
Marmorierte Eier gelingen mit Zwiebelschalen. Ein violett-gelb-weiß marmoriertes Ei erzielen Sie, wenn Sie das Ei mit Zwiebelschalen gut umwickeln. Das Ei auf ein kleines quadratisches Stück Leinentuch oder Strumpfhose legen und mit Garn zu einem Päckchen zusammenbinden. Danach das Ei in den Heidelbeersud einlegen und nach dem Herausnehmen vorsichtig auspacken.
Um einen schönen Glanz zu erzielen, die getrockneten Eier mit einem Stück Speckschwarte oder mit etwas Öl abreiben. Lagern Sie die Eier im Karton im Kühlschrank.
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OSTERSCHINKEN IM BROTTEIG
10 g Hefe / 400 g Weizenmehl griffig / 100 g Vollkornmehl / 1 TL Zucker / 100 ml Bier / 1 Eiklar / Salz
Hefe in 200 ml lauwarmen Wasser auflösen und mit den anderen Zutaten zu einem festen, glatten Teig verkneten. 3-4 Minuten den Teig kräftig schlagen, mit einem Tuch zudecken und 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Währendessen den Schinken (ca. 1 kg Teilsames oder Frikandeau) eine halbe Stunde leicht köcheln lassen, abseihen und auskühlen lassen.
Den Teig nochmals durchkneten und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Platte (ca. 30 x 40 cm) ausrollen. Mit einem gewellten Teigrädchen 6 Streifen (5 mm breit) von der Breitseite abschneiden und beiseite legen.
Schinken in die Mitte des Teiges legen und den Teig darüber zusammenschlagen. Die Teigränder mit Wasser bestreichen und fest aneinanderdrücken. Mit der Naht nach unten auf ein Backblech legen, den Teig mit Wasser bestreichen und die Teigstreifen darauf gitterförmig anordnen und eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Bei 180°C rund 60 Minuten goldbraun backen. Herausnehmen und mit kaltem Wasser bestreichen, so bekommt der Teig eine knusprige Kruste.
In nicht zu dünne Scheiben schneiden und mit hartgekochten Ostereiern und frischem Kren (Meerrettich) servieren.
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OSTERPINZEN
500 g Weizenmehl / 100 g Weißwein / 2 g Anis / 1 Würfel Hefe / 7 g Salz / 80 g Zucker / 100 g weiche Butter / 2 Dotter / 150 g lauwarme Milch / Ei zum Bestreichen
Den Weißwein mit Anis aufkochen und für einige Stunden ziehen lassen – danach abseihen.
Germteig zubereiten und ca 20 – 30 min gehen lassen. Anschließend in gleiche Stücke teilen und diese zu runden Kugeln schleifen. Die Kugeln mit Ei bestreichen und ca. 10 min gehen lassen. Anschließend mit einer Schere einschneiden und bei 180 Grad ca. 20 – 30 min backen (je nach Größe der Pinzen).
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OSTERLAMM
350 g Weizenmehl / 250 g weiche Butter / 210 g Zucker / 5 Eier / 10 g Backpulver / 100 g Naturjoghurt
Butter und Zucker schaumig rühren, dann die Eier dazugeben und alles nochmal gut verrühren. Am Schluss noch Mehl, Backpulver und Joghurt dazugeben und nochmal kurz verrühren.
Die Blechform mit flüssiger Butter einpinseln und mit Bröseln ausstreuen. Anschließend die Form zusammensetzten und den Teig vorsichtig löffelweise einfüllen. Auf ein Backblech stellen, weil die Masse beim Backen leicht übergehen kann.
Das Osterlamm bei 175°C ca. 45 Minuten backen. Das fertig gebackene Osterlamm 10 Minuten auskühlen lassen, am Boden vorsichtig etwas gerade schneiden und dann die Form langsam öffnen und das Lamm herausnehmen.
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EIERLIKÖR
Für ca. 500 ml Eierlikör braucht man acht Dotter. Entscheidend ist die Qualität der Eier: Bio, Freiland und frisch ist in diesem Fall selbstverständlich. Wer Angst vor Salmonellen hat, sollte eine Zubereitungsart mit Erhitzen wählen, da die Keime bei 70 °C abgetötet werden. Die Wahl des Alkohols prägt den Geschmack. Kräftig rinnt der Likör mit weißem Rum (40 %) durch die Kehle. Wer es lieber raffinierter mag, nimmt Wodka (ebenfalls 40 %). Auch in Ordnung ist neutraler Doppelkorn mit 38 %. Bei acht Eidottern nimmt man jeweils 250 ml Alkohol.
Dickcremiger Eierlikör hat fast schon etwas von einem Dessert. Will man also gerne löffeln, ist Kondensmilch am besten. Trinkfreudiger wird der Likör, wenn man Milch dazumischt. Am beliebtesten ist die Variante mit Obers. Für die Menge gilt: mindestens so viel wie Alkohol, je mehr, umso dünnflüssiger. Dazu kommt noch 250 g Staubzucker hinein. Den Geschmack verfeinert man mit dem Mark von einer Vanilleschote.
Die gängigste Zubereitung ist mit Wasserdampf. Dafür werden alle Zutaten in einer Schüssel vermischt und über einem Wasserbad so lange mit einem Schneebesen aufgeschlagen, bis der Likör dickflüssig wird. Ebenfalls beliebt: Alle Zutaten langsam auf 70 °C erwärmen und unter sanftem Rühren etwa acht Minuten heiß ziehen lassen. Nicht kochen, sonst wird es eine hochprozentige Eierspeise! Bilden sich Bläschen auf der Masse, ist die Temperatur perfekt. Die dritte Methode kommt gänzlich ohne Hitze aus. Dafür werden zunächst Dotter und Zucker dickcremig aufgemixt. Vanillemark, Alkohol und Obers zugeben und zehn Minuten lang gut durchmixen. Fertig.
Auf jeden Fall muss Eierlikör im Kühlschrank aufbewahrt werden. Hat man ihn über Dampf zubereitet oder geköchelt, hält er vier Wochen. Bei der kalten, gemixten Methode hält die gelbe Köstlichkeit nur eine Woche.
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STEIRISCHE OSTERJAUSE
Die Osterjause – ein ganz besonderes Geschmackserlebnis und kulinarische Tradition zu Ostern. Süßliches Weißbrot kennen viele vielleicht nur in Kombination mit Butter, Marmelade und Honig. Zu Ostern hingegen bekommt das Milchbrot jedoch „pikante Gesellschaft“. Für die Osterjause wird es wird mit Selchschinken, frisch geriebenen Kren und hartgekochten Eiern belegt. Ein Hochgenuss auf das sich die Steirer jedes Jahr freuen.
Vor dem Genuss der zünftigen Osterjause werden in vielen Familien die Osterzutaten – Osterbrot, Osterpinze, gekochter Selchschinken, Osterkrainer und Würste, Krenwurzen, hartgekochte, gefärbte Eier und etwas Salz – in der Kirche geweiht. Sorgfältig in einem Korb zusammengestellt und liebevoll bedeckt mit einer bestickten Weihkorbdecke werden sie zur Fleischweihe getragen.
Zutaten für die Osterjause:
Osterbrot-Weihbrot
Geselchter Schinken
hartgekochte Eier
frische Krenwurzen
Osterkrainer, Selchwürstel
frisches Frühlingsgemüse
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SPINAT AM GRÜNDONNERSTAG
Erdäpfel in Salzwasser ca. 20 Minuten kochen. Abseihen und etwas auskühlen lassen. Dann die Schale abziehen und in Scheiben schneiden. Knoblauch und Zwiebel schälen und würfeln. Erdäpfel, Zwiebel und Knoblauch in einer Pfanne mit Butterschmalz goldbraun anbraten und mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.
In einem heißen Topf die Butter zerlassen, bis sie schäumt. Zwiebel- und Knoblauchwürfel in den Topf geben und dünsten. Spinatblätter hinzufügen und zusammenfallen lassen. Immer wieder umrühren. Mit Obers (Sahne) verfeinern und mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.
Spiegeleier in einer Pfanne zubereiten. Erdäpfel, Spinat und Spiegeleier anrichten und mit gehackter Petersilie bestreuen.
Hauptspeise | Zubereitungszeit: 30 min | Schwierigkeitsgrad: mittel
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