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SÜDTIROL
Südtirol ist alpin und mediterran, hat Dolomiten und Weinberge. Spannt Brücken zwischen seinen kulturellen Gegensätzen, spricht deutsch, italienisch und ladinisch. Südtirol hält an seiner Tradition fest und vereint sie mit der Gegenwart. Südtirol ist Genuss- und Naturverbundenheit. Südtirol ist grenzenlose Freiheit und die Südtiroler sind praktizierende Europäer.
Nach dem Ersten Weltkrieg 1918, die Donaumonarchie zerfiel in ihre Bestandteile, und das Chaos des sich auflösenden Staatsgebildes nützten italienische Truppen, um Südtirol zu besetzen. 1919 wurde Südtirol dann im Vertrag von Saint-Germain endgültig Italien zugesprochen, obwohl dies eigentlich dem von den Siegermächten proklamierten Selbstbestimmungsrecht der Völker widersprach.
Charakteristisch für die Südtiroler-Dolomiten ist der abrupte Wechsel zwischen sanft gewellten Almen und den darauf sitzenden steilen Riffen aus Kalkstein. Die steil abfallenden Felswände stammen aus der Zeit, als das ganze Tal mit Eis bedeckt war. Zeugnis davon, zeigen die waagrechten Rillen an den blanken Stellen. Winzige Korallen brauchten für die Filterung aus dem Urmeer und die anschließende Ablagerung des Kalkstein 50 Millionen Jahre. Eine charakteristische Formation heißt UHRSULLAWOND! Das ist halb italienisch und halb deutsch und heißt „Uhr auf der Wand“. Die Einheimischen können, wie bei einer Sonnenuhr, die ungefähre Zeit ablesen.
Die Marktgemeinde Innichen hat über 3000 Einwohner und ist neben Bruneck ein sehr bekannter Ort im Pustertal. In der Fußgängerzone spielt sich das Leben der Ortschaft ab. Viele Geschäften mit renommiertem Angebot beleben das Zentrum. Hier shoppen die Einheimischen aus der Dolomitenregion „Drei Zinnen“ und auch Gäste kommen gerne hierher, wenn sie italienische Modemarken und mediterrane Spezialitäten kaufen wollen. Der Slogan: Wachtler - das schönste Geschäft der Dolomiten lockte auch uns in das Lokal. Wir wurden nicht enttäuscht. Ausgesuchte Spezialitäten aus Südtirol, seltene Teesorten, ausgefallene Schokoladen, Marmeladen und hausgemachte Torten erfüllen alle Wünsche. Der Kaffeegenuss wird in der 200 Jahre alten DoloMythos-Stube durch das Ambiente noch verstärkt. Die „Sachertorte“ war besser als das Original in Wien.
Seit dem späten 12. Jahrhundert bildete Bozen frühstädtische Siedlungsformen aus. Entscheidend für diese Entwicklung war die Gründungsinitiative der Bischöfe von Trient, die eine neue Marktsiedlung ins Leben riefen.
Der Profit aus der Obst- und Weinproduktion, dem Transportgewerbe und dem Handwerkswesen verblieb bei den immer zahlreicher werdenden Kaufleuten und trug wesentlich zur Entwicklung der Region bei. Bis heute ist dieser Reichtum an zahlreichen Gebäuden und Straßenbezeichnungen ablesbar. Die Handelshäuser entlang der Lauben, die Kirchenbauten mit dem Aushängeschild der Dompfarrkirche und die eindrucksvolle Menge an Burgen und Schlössern in und um Bozen legen Zeugenschaft über die prunkvolle Entwicklung ab.
In einem denkmalgeschützten Haus, das 1913 erbaut wurde, wird das älteste Speiselokal von Bozen unter dem Namen Torgglhaus geführt. Ivan und Willy Waldner arbeiten daran, stets neue kulinarische Highlights zu entwickeln, die von der traditionellen Südtiroler Küche inspiriert sind. Das Restaurant befindet sich im historischen Zentrum der Stadt und ist nicht zu übersehen. Die Spezialität sind typische Südtiroler Gerichte und selbst im renommierten Restaurantguide Falstaff findet das Lokal Platz und Anerkennung. Die Speisekarte ist Beweis für ein ausgewogenes Preis Leistungsverhältnis.
Gleich um die Ecke schlendert der Besucher durch den täglich geöffneten Obstplatz. Von dem langgezogenen Platz zweigen die wichtigsten Straßen der Altstadt ab. Die Bozner Lauben (Laubengasse), die Museumstrasse (frühere Fleischgasse), die Franziskanergasse und die Goethestraße (frühere Predigergasse). Johann Wolfgang von Goethe würdigte dieses Viertel mit einer kurzen Beschreibung in seiner „Italienischen Reise“. Er notierte zum 11.September 1786: „Auf dem Platze saßen Obstweiber mit runden, flachen Körben, über vier Fuß im Durchmesser, worin die Pfirschen nebeneinander lagen, dass sie sich nicht drücken sollten. Ebenso die Birnen.“
Der Obstplatz wird von einem Neptunbrunnen flankiert. Die klassizistische Bronzefigur wurde 1749 gegossen und an Stelle des ehemaligen Prangers aufgestellt. Im Volksmund wurde das Werk als „Gabelwirt“ bezeichnet, da in unmittelbarer Nachbarschaft unzählige Gasthäuser zu finden waren. Der zentral gelegene Waltherplatz ist dem Vertreter der höfischen Dichtkunst gewidmet. Der um 1170 geborene Lyriker verfasste vor allem Minnelieder und war als fahrender Sänger (Minnesänger) in allen Fürsten- und Königshäusern der damaligen Zeit unterwegs.
Das Walther-Denkmal in Bozen wurde 1889 von Heinrich Natter geschaffen. Es wird angenommen, dass Walther von der Vogelweide aus dem heutigen Südtirol stamme. Das für das Denkmal verwendete Material stammt auch aus der Gegend. Der Laaser-Marmor aus dem Vintschgau-Tal zeichnet sich durch seine Härte und Wetterbeständigkeit aus.
Auf 1.520 m Seehöhe befindet sich Südtirols bedeutendster Wallfahrtsort: Maria Weißenstein. Die Geschichte des Wallfahrtsortes beginnt 1553 mit der Auffindung des Gnadenbildes, einer Pietà aus Alabaster, durch den Bauern Leonhard Weißensteiner. Die an dieser Stelle errichtete Kapelle wurde ständig ausgebaut, bis zum heutigen Barockbau. Der Ort, der ursprünglich ein Beichtort war und nur sporadisch durch Priester betreut war, wurde 1718 von den Serviten aus Innsbruck übernommen. Berühmtheit, weit über die Grenzen Südtirols, erlangte der Wallfahrtsort dann im Sommer 1988, als Papst Johannes Paul II. zu Besuch war. Die zahlreichen Votivbilder in der Kirche und im Kloster zeugen von der großen Schar an Pilgern, die Weißenstein jedes Jahr aufsuchen. Trotz der vielen Besucher gilt der Ort als Oase der Stille und des Gebets.
Tramin wurde, wegen der günstigen Sonneneinstrahlung und der erhöhten Lage, schon sehr früh besiedelt. Urkundlich erwähnt wird der Ort 1241 und bis heute ist die Rebsorte Gewürztraminer weit über die Grenzen Südtirols bekannt und das Ergebnis der Winzerkunst überaus beliebt. Auf rund 600 ha wird im Gebiet rund um Tramin und beim Kalterersee der Gewürztraminer geerntet. Hier ist die sehr früh treibende Rebe vor den Frühjahrsfrosten verschont. Aus der rötlich gefärbten Traube wird ein Weißwein ausgebaut, der in dieser Gegend schon seit dem 11. Jahrhundert bekannt ist. Der Gewürztraminer schmeckt intensiv aromatisch-würzig und harmoniert sehr gut mit fettreichem Blauschimmelkäse. Aber auch zu Wild und Geflügel kann der auf kalkhaltiger Erde gezogenen Wein gereicht werden.
Eigentlich gehört Trient nicht mehr zu Südtirol und hätte in diesem Bericht nichts verloren. Aber der Jahrhunderte dauernde Einfluss dieser Stadt und deren Fürstbischöfe auf die Entwicklung Südtirols lässt die Erwähnung in einem anderen Licht erscheinen. Trient, die Hauptstadt des Trentino mit ihren 110.000 Einwohnern kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Von den Kelten gegründet und dann von den Römern erobert und auf den Namen “Tridentum” getauft, beschloss Kaiser Heinrich II im Jahre 1004, den Bischöfen die weltliche Gewalt zu übertragen. Trotz verschiedener Revolutionen, blieb die Herrschaft bis zum Einmarsch der Truppen Napoleons im Jahre 1796 bei den Bischöfen. Danach wurde das Gebiet Teil des Kaiserreiches Österreich-Ungarn. Ab dieser Zeit begann man auch mit der Verwirklichung technischer Werke wie der Verlegung der Etsch, dem Bau der Brennerbahn und einer moderneren Stadtentwicklung. Die eigene Autonomie hat viel dazu beigetragen, dass Trient heute ein wichtiger Verwaltungs- und Wirtschaftszweig und auch Sitz der renommierten Universität ist, die besonders für ihre Forschung Anerkennung findet.
Die Chiesa di S. Maria Maggiore wurde 1524 fertig gestellt. In dieser Kirche wurde zwischen 1545 und 1563 das Konzil von Trient abgehalten. Diese Ökumene musste auf die Lehren der Reformation reagieren und die erheblichen Differenzen zu Kaiser Karl V. ausräumen.
In den letzten Jahren wurden das historische Zentrum und viele Häuser restauriert. Die verschiedenen Fresken auf den Palazzi der Altstadt berichten über die Geschichte der Stadt. Die Sprache des Trentino ist nur in der Hauptstadt reines italienisch. In den Tälern sprechen die Menschen von den deutschen und ladinischen Vokabular beeinflusst, einen eigenen Dialekt.
Text: Gerhard Hochl | Inet: gerhardhochl.bplaced.net | Email: gerhard.hochl@iss-xund.eu
[Bilder & Quellen: Gerhard Hochl, ISS-XUND!, Pixabay]
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KASPRESSKNÖDEL
150 g Knödelbrot. Das Weißbrot sollte 2-3 Tage alt sein, du kannst aber auch alte Semmeln verwenden, 120 ml Milch, 75 g Südtiroler Graukäse, 50 g Gorgonzola, 2 Eier, Schuss Milch, 50 ml Rindsuppe, 1/2 kleine Zwiebel, Butter zum Anschwitzen der Zwiebel und Anbraten der Knödel, Salz, Pfeffer, 1 kleiner Bund Schnittlauch, ein Stück Parmesan.
Zwiebel in Butter anschwitzen, Eier, Milch, Suppe, die Brotwürfel und den Käse unterrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen und zum Schluss ein wenig Mehl dazugeben. Knödel formen und im kochenden Wasser ca. 10 Minuten kochen. Mit Ruccola oder Blattsalaten anrichten.
Menge für 4 Personen, du bekommst daraus etwa 8 Knödel. Die Zubereitung dauert etwa 30 Minuten
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SÜDTIROLER APFELKUCHEN
6 Südtiroler Äpfel (Braeburn o.a.) / 250 g Zucker / 200 g weiche Butter / 300 g Mehl / 4 Eier / ½ P. Backpulver / Schale von 1 Zitrone / 2 EL Kakao (bitter) / ½ TL Zimt / 2 EL Staubzucker / Vanille / gehobelte Mandeln
Zucker und Butter schaumig rühren. Nach und nach die Eier dazugeben und kurz weiterrühren. Kakao, Vanille und geriebene Zitronenschale langsam unter die Buttermasse rühren. Das Mehl mit dem Backpulver sieben und mit der Buttermasse verrühren. Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Würfel schneiden, die Apfelwürfel dem Teig beimengen. Alles gut durchmischen. Das Backblech (30 cm x 40 cm) mit Backpapier belegen, den Teig darauf gleichmäßig verteilen und die Mandeln darüberstreuen. Abschließend den Teig mit einem Zucker-Zimt-Gemisch bestreuen. Bei ca. 200 °C 35–40 Minuten backen.
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SÜDTIROLER SPECK
Der Südtiroler Speck g.g.A. ist ein mild geräucherter und mindestens 22 Wochen gereifter Rohschinken, der in Südtirol hergestellt wird. Seit 1996 ist Südtiroler Speck eine geschützte geographische Angabe (g.g.A.) der Europäischen Union. Südtiroler Speck g.g.A. unterscheidet sich in der Herstellung von vergleichbaren Speck- oder Schinkenprodukten. Während man nördlich der Alpen den Schinken durch Räuchern haltbar macht und im südlichen Italien an der Luft trocknet, haben die Südtiroler beide Herstellungsverfahren kombiniert. Die Keulen, in Südtirol Schlegel genannt, werden nur leicht kalt geräuchert und dann mindestens 22 Wochen gereift.
Große und kleine Hersteller von Südtiroler Speck g.g.A. haben sich daher im Südtiroler Speckkonsortium zusammengeschlossen mit dem Ziel, die Handwerkskunst und vor allem die strikte Einhaltung der traditionellen Methode der Südtiroler Speck Herstellung zu bewahren. Jeder Hersteller gibt dem Schinken mit seiner eigenen Gewürzmischung seine ganz persönliche Note mit. Das Rezept des Südtiroler Speck g.g.A. wird mit Stolz von Generation zu Generation weitervererbt.
Südtiroler Speck (speck.it)
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SÜDTIROLER WEIN
Das Weinbauland Südtirol hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Aus dem traditionellen Rotweinland ist ein Weißweinland geworden: Der Anteil der Weißweine hat sich von den ehemals 20 Prozent auf über 60 Prozent gesteigert. »Bei den Weißweinen kann Südtirol im internationalen Konzert der großen Weine mitspielen«, ist Klaus Gasser, Verkaufsleiter der Kellerei Terlan, überzeugt.
Das große Potenzial des Südtiroler Weinbaus liegt in den unterschiedlichen Höhenlagen. Die Weinberge erstrecken sich von »Cool Climate«-Lagen am Fuße schneebedeckter Alpengipfel im Norden bis zu wärmeverwöhnten Rebgärten im Süden, die von Olivenbäumen und Zypressen umgeben sind. Alpin-mediterran eben.
Rund 5000 Weinbauern im ganzen Land bewirtschaften das Mosaik an Rebflächen in Höhenlagen von 220 bis 1000 Metern; einzelne Lagen haben sogar schon die 1300 Meter erreicht. In Zeiten des Klimawandels bringen diese Höhenlagen große Vorteile. »Waren unsere besten Lagen früher in der Nähe der Talsohle, so sind das heute die Steillagen auf 600 bis 700 Meter«, bestätigt Klaus Gasser.
Südtiroler Wein (suedtirolwein.com)
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