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PALAIS COBURG / RESTAURANT CLEMENTINE
Das Palais Coburg in der Wiener Innenstadt ist eine Besonderheit. Es vereinigt moderne Architektur mit traditionellem Bestand auf eine sehr ansprechende, geschmackvolle, aber auch extravagante Art. Das Palais Coburg ist ein 5-Sterne Hotel mit Gourmetrestaurant, Weinbar, einer der erlesensten Vinotheken Europas, ist Austellungsort (derzeit läuft bis Ende September "Haus der Könige") und hat den wohl schönsten Gastgarten Wiens.
Der ursprüngliche Entwurf von 1839 für den Auftraggeber Ferdinand Georg August von Sachsen-Coburg-Saalfeld-Koháry stammte von dem Wiener Architekten Karl Schleps. Nach dessen Tod 1840 wurde das Palais von Baumeister Adolf Korompay in fünfjähriger Bauzeit fertiggestellt. Der Baugrund war durch die Vermählung Ferdinands mit Maria Antonie Gabriele von Koháry in den Besitz der Familie Coburg gelangt. Die freistehenden Säulen im Mittelteil der Fassade brachten dem Gebäude im Volksmund damals den Beinamen Spargelburg ein. Für die Stufen sämtlicher Stiegenhäuser, zumal der monumentalen Prunktreppe sowie tragender Architekturteile, verwendete man weißen, sehr harten Kaiserstein aus Kaisersteinbruch. Das Palais war nach Fertigstellung bis zum Revolutionsjahr 1848 nicht bewohnt, 1849 bezogen es August von Sachsen-Coburg und Gotha und seine Frau Clementine d’Orléans. Sie adaptierten Teile des Palais als Zinshaus und vermieteten sie. Zudem statteten sie die Prunkräume des 1. Obergeschosses mit den Insignien des französischen Königshauses und des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha aus. 1864 erfolgte die Fertigstellung der Figurenbekrönung auf dem Mittelrisalit.
Mein Budget erlaubt es mir leider nicht, das luxuriöse, feudale Hotel zu nutzen. Sehr gehe ich gerne aber bei meinen Wienbesuchen zum Frühstücken oder am Nachmittag ins Palais Coburg, wo mich einer schönsten Gastgärten erwartet. Mit dem Lift geht es in den ersten Stock, wo auf einer Art Terrasse (auf den Gemäuern der ehemaligen Bastei), vor der grossen ehemaligen Empfangsstiege, ein herrlicher, mit viel Grün bepflanzter Gastgarten entstanden ist. Ebenfalls auf dieser Terrasse zu finden ist das Gourmetrestaurant "Clementine im Glashaus", untergebracht in einem Wintergarten.
Es ist das Flair des Kaisereiches gepaart mit modernen Einflüssen, aber doch besinnend auf die grosse Tradition des Hauses, was einen Besuch so speziell macht. Ja, es ist gehobenes Preisniveau, aber trotzdem leistet man sich ab und zu diesen wunderbaren Luxus. "Man gönnt sich ja sonst nichts ...". Mittags wird sogar ein relativ preisgünstiges Menü angeboten.
Die Küche führt Silvio Nickol, ein Deutscher. Seine Sporen verdiente er sich in der „Schwarzwaldstube“ beim deutschen Haubenkoch Harald Wohlfahrt. Vom Restaurantguide Gault&Millau und Agrana Austria wurde er "Zum Koch des Jahres 2014" gekürt. Wer mit Nickol über das Kochen spricht, hört nie das Wort „Arbeit“ sondern „Berufung“ oder „Leidenschaft“. Sein Arbeitstag endet ohne Blick auf die Uhr. „Ich verabschiede mich von jedem Gast und hole mir Feedback. Das ist essenziell, um mich weiterzuentwickeln.“
Die Weinkarte mit über 5.000 Positionen wurde vom renommierten britischen Magazin "The World of Fine Wine" als Beste Weinkarte der Welt ausgezeichnet. Einige Weine können auch glasweise verkostet werden.
Das Palais Coburg und sein wunderschöner Gastgarten sollten Wien-Reisende besuchen, es ist ein grossartiges, unvergessliches Erlebnis und repräsentiert die ehemalige Kaiserstadt sowie das moderne Wien auf eine besonders eindrucksvolle Weise.
Palais Coburg - 1010 Wien, Coburgbastei 4
[Quellen & Fotos: Palais Coburg]
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